Die Ausstellung soll sich ebenso wie „Ach-herje! da laufen sie!!“ mit der Rezeptionsgeschichte der berühmten Lausbuben auseinandersetzen, jedoch aus einer anderen Perspektive: Sie gründelt in den Anfängen des Animationsfilms sowie in dem großen filmischen Werk des bedeutendsten deutschen Puppenanimationsfilm-Studios der Gebrüder Diehl.
Der Focus der Präsentation inspiriert von einer Bühnenkulisse, in der Guckkästen, Requisiten und Mitmachen eine tragende Rolle spielen – liegt auf dem 1941 entstandenen Puppentrickfilm „Max und Moritz“ und dem Original-Puppensatz mit Zubehör aus freundlicher Leihgabe des Filmmuseums Frankfurt.
„Max und Moritz“ als Stummfilm gehört zu den bemerkenswertesten Filmen der drei Brüder, da die filmische Umsetzung von schwierigen Szenen, wie z. B. der Bach-Sturz des Schneiders oder die Pfeifen-Explosion besonders gut gelöst sind. Ergänzt wird die Präsentation durch Studio-Fotos, Animationszeichnungen und einen kleinen Exkurs in die Geschichte des Animationsfilms.
Filmausschnitte aus weiteren Diehl-Filmen – insgesamt haben die Brüder 60 Märchenfilme und rund 100 Werbefilme produziert – werden auf der museumseigenen Medienstation präsentiert.
Wie entsteht ein Puppentrickfilm, wie die Bewegung der Figuren? Was waren die Vorläufer des Animationsfilms? Anhand einer Mitmachstationen erfährt der Besucher museumsdidaktisch aufbereitet, wie z. B. im Einzelbildverfahren das Projektionstempo einen flüssigen Filmablauf ergibt, wie durch strotoskopische Effekte auf Phenakistokopischen oder Zoetropischen Scheiben die Bilder laufen erlernten. Hier wird der Bogen zu Wilhelm Busch geschlagen, der durch seine sequenzielle Bilderzählung als einer der Urväter des Comics gilt und mit seinem „Urknall“ der Pfeife den Startschuss zum Bewegtbild gab.
Quelle: Wilhelm Busch Geburtshaus